Im Zentrum der Erfurter Innenstadt, direkt hinter dem Rathaus am Flusslauf der Gera gelegen, sollte ein Bürogebäude mit ca. 4.500 m² HNF und einer Tiefgarage mit 170 Stellplätzen entwickelt werden. Dem Neubau kommt die schwierige Vermittlerrolle zwischen der Masse des rückwärtigen Rathauses und der der kleinteiligen Bebauung am Geraufer zu.

Inhaltlich und äußerlich mit dem Rathaus verbunden, entwickelt der Neubau seine Geometrie aus der des rückwärtigen Rathausteiles. Die blockhafte Grundfigur wird gegliedert durch zwei markante Einbauten - einen quadratischen Innenhof und einen Technikturm, der die Erschliessungselemente beinhaltet. Die klare Form reagiert mit Vor- und Rücksprüngen auf die Details seiner Umgebung - an der freien Ecke zur Gera hin werden die Besprechungsräume untergebracht.

Der Entwurf antwortet bewusst mit einer kompromisslos modernen Formensprache auf seine historisch geprägte Umgebung - nicht ohne mit dieser in einen Dialog zu treten. Durch eine Reduzierung der Massenwirkung wurde auf die kleinmaßstäbliche, mittelalterliche Bebauung reagiert - die Transparenz der Baukörpers lässt das Innenleben nach außen durchscheinen wodurch die Raumbegrenzung des Straßenprofils optisch in die Tiefe des Gebäudes erweitert wird.

Die Dachlandschaft wurde differenziert - der herausgezogene Maschinenturm setzt in dem gesamten Areal einen neuen Akzent, der vom Fischmarkt kommend als Orientierung dient und darüber hinaus die Beziehung zum Spitz des Rathausdaches herstellt.