MDR-ERWEITERUNGSBAU.erfurt

Für das Landesfunkhaus auf dem EGA-Gelände in Erfurt wollte der MDR-Leipzig einen Erweiterungsbau schaffen. In Anlehnung an die historischen Vorgaben durch das denkmalgeschützte Gesamtensemble der EGA-Anlage sollte die Grundkubatur und das "gläserne" Erscheinungsbild der ehemaligen Messehallen in die Gestaltung des Neubaus einfließen.

Bei dem Erweiterungsbau handelt es um zwei Pavillion-Gebäude, die auf einer gemeinsamen, beide Gebäude verbindenden Tiefgarage im Untergeschoß errichtet sind. Beide Pavillions werden von einem zentralen Kern mit Treppe, Aufzug und Nebenräumen erschlossen. Die beiden Kerne sind mit der TG-Konstruktion verbunden und dienen der Aussteifung der dreigeschossigen Baukörper, die als Stahlkonstruktion mit STB-Fertigteildecken ausgeführt werden.

Die innere Haupterschliessung der Gebäude erfolgt über die im Kern liegende dreiläufige Treppe. Der Kern ist innen wie aussen betonsichtig - die Treppenläufe als Fertigteiltreppen in ihren Untersichten ebenfalls. Die Aufzugsanlage steht als verglaste Stahlkonstruktion von der Treppe aus einsehbar im Treppenauge - ihre aufgewertete Technikbeleuchtung dient gleichzeitig als Treppenbeleuchtung, wodurch der Aufzugsturm zur dynamischen High-Tech-Leuchte wird. Mit Tageslicht wird die Treppe über eine Oberlichtverglasung versorgt.

Um den Vorgaben des Bebauungsplans gerecht zu werden, wurde eine vorgehängte Glas-Fassade ausgeführt. Die Glaselemente sind teilweise von hinten bedruckt und feststehend - sie werden primär linear gehalten und voll hinterlüftet. Die einzelnen Glasscheiben sind geschosshoch und mit einer Linenstruktur bedruckt, die im Zusammenhang mit den gleichfarbigen Jalousien einen fließend variierten Lineareffekt ergeben. Durch den Klarglasteil, der sich je zur Hälfte vor die raumhohen Fenster schiebt (geschossweise versetzt) entsteht ein zusätzliches plastisches Wechselspiel auf der Fassade.